Letzte Durchsage

Die Kinoprovinz findet sich schon geraume Zeit hier.

Und hier geht es zum neuen RSS-Feed für die Kinoblogeinträge.

Ein Leben nach dem Tod

Ich kann's nicht lassen: Ab sofort gibt es wieder ein bisschen Kinoprovinz. Hier. Ihr seid herzlich eingeladen.

Lebenszeichen

Danke für all die netten Reaktionen in den Kommentaren und per Mail. Und danke auch für den Twitteraufruf zu mehr Feed-Abos. Ein bisschen hat sich sogar wirklich getan.

Ich habe darüber nachgedacht, die Kinoprovinz eventuell als "richtigen" Blog weiterzuführen, mit kurzen Posts, geschrieben je nach Zeit und Laune. Aber ich fürchte, ohne feste Veröffentlichungstermine bekomme ich das nie im Leben hin. Sieht man ja schon allein daran, wie lange ich dafür gebraucht habe, mich hier noch einmal zu melden.

Anders sähe es freilich aus, hätte ich den einen oder anderen Mitstreiter.
Wessen Bedauern über die Einstellung dieses Blogs also soweit geht, dass er sich vorstellen kann, zwecks Weiterführung sogar selber Arbeit reinzustecken, der möge sich doch bitte bei mir melden: kinoprovinz[at]t-online.de

Vielleicht passiert hier ja doch noch was.

Wenn ich hier heute geschrieben hätte, wie gewohnt, könnte man einige Sätze zu ALLE ANDEREN von Maren Ade mit der zu Recht derzeit überall gefeierten Birgit Minichmayr lesen. Es wäre eine eindeutige Empfehlung, obwohl ein Herbert-Grönemeyer-Song zum Einsatz kommt; ich hätte nach Belegen für die Behauptung gesucht, dass der Film einige gute alte Qualitätsmerkmale des französischen Kinos aufweist. Und Birgit Minichmmayrs Lieblingsfilm wäre drangekommen.

Zum durchgeknallten Polen-Drogen-Film von Michael Glawogger, CONTACT HIGH, hätte es wohl auch eine freundliche Einschätzung gegeben, begleitet von einigen Hinweisen auf frühere Versuche, Bilder für den Rausch zu finden. Vor Jim Jarmuschs THE LIMITS OF CONTROL neulich hätte ich dagegen schweren Herzens, aber ausdrücklich, gewarnt .

Was gab's noch in den vergangenen Wochen? Alles was man über DRAG ME TO HELL, den Horrorfilm von Sam Raimi lesen konnte, klang ganz vielversprechend. Und CHÉ – REVOLUCIÓN hätte mich vermutlich zu neuen Biopic-Tiraden verleitet.

Zu Georg Seeßlens Artikel über die "intellektuelle Filmkritik" und die "Popcorn-Kritik" (via Anke Gröner) hätte es einen Link gegeben. Und ein paar Anmerkungen.

Vermutlich hätte ich auch über die Kinoprovinz New York berichtet, wo es außer Multiplexen und miesen Mini-Indie-Vorführräumen kaum noch etwas gibt. Vom letzten großen alten Saal, nicht nur in Manhattan, sondern in ganz New York, hätte ich ein paar Fotos eingestellt. Und von den wenigen anderen schönen Ausnahmen ebenfalls. Aufnahmen von Ausnahmen.

Geht ins Kino!


Eine Googleabfrage, die letzte Woche jemanden auf diese Seite führte: "Wiedervereinigung + Vampire".

Schluss mit lustig

Leider wird hier ab sofort der Betrieb eingestellt. Wahrscheinlich endgültig. Die Leserzahlen stagnieren auf einem bescheidenen Niveau, so dass auch zukünftig nicht damit zu rechnen ist, dass mit diesem Blog direkt oder indirekt auch nur ein einziger Cent erwirtschaftet werden kann. Andererseits ist der erforderliche Arbeitsaufwand beträchtlich. So geht es nicht auf Dauer weiter; ich kann mir das schlicht nicht leisten. Schade, mir hat's Spaß gemacht und Euch hoffentlich auch. Das "sympathisch abwegige Konzept", das, so Stefan Niggemeier, hinter diesem Blog stehe, war wohl doch eine Spur zu abwegig.

Unmutsäußerungen nehme ich gerne entgegen, und wer Interesse daran hat, mich doch noch umzustimmen, handelt am wirkungsvollsten, indem er zu einem Anstieg der Zahl der Kinoprovinz-Feed-Abos beiträgt. Sollte das Wunder eintreten, dass sich trotz derzeitiger Inaktivität die Abonnentenzahl vervielfacht, wäre eine Wiederauferstehung nicht ausgeschlossen. (Abos derzeit: gerade mal 130)


Orientierung müsst Ihr Euch fortan bei Bedarf wohl anderswo suchen, hier drei Empfehlungen, zwei kurz, eine lang:



Einen ähnlich subjektiven und vorurteilsvollen Blick wie ich wirft der hier schon mehrfach gepriesene Abspannsitzenbleiber Thomas Kögel aus München in seiner wöchentlichen Trailerschau auf die Neustarts. Wollen wir hoffen, dass sein jüngstes Experiment, eigene Urteile durch die Meinung irgendwelcher Leute via Twitter zu ersetzen, nicht fortgesetzt wird.





Hilfreich ist außerdem immer ein Blick auf die "Im-Kino"-Seite von filmz.de; die mühsam und gewissenhaft zusammengestellten Linksammlungen zu den neu startenden Filmen sind verlässlich und verkürzen die Wege zu geeigneten Informationsquellen erheblich.





Knackige Kurzkritiken, schön nach Startterminen sortiert, liefert der Kulturspiegel, das Supplement des Spiegel, das in der jeweils letzten Ausgabe des Monats (nächste Ausgabe am Samstag, den 30.5.) der Gesamtauflage beiliegt. Verantwortlich für diese beste Übersicht über das Kinogeschehen, die man in gedruckter Form im Land bekommen kann, ist Daniel Sander, der seit 2005 die Filmauswahl bestimmt und etwa die Hälfte der Texte auch selber schreibt. Die beiden freien Co-Autoren bleiben in alter Spiegeltradition namenlos. Leider werden nicht einmal annähernd alle neu startenden Filme rezensiert; unter den Tisch fällt viel verzichtbarer Schrott, aber auch manche Kostbarkeit.

Zum Glück erlaubt das Budget des Kulturspiegel (der sich sogar immer noch erfreulich aufwendige Fotoproduktionen für die Titelgeschichten leisten kann, einmalig bei Kulturthemen), dass ganz unabhängig vom Hauptblatt und von Spon gearbeitet werden kann. Anderswo ist die Parallelverwertung von Texten in Supplements oder anderen Blättern aus dem eigenen Haus Standard geworden, oder es werden zwangsweise vorhandene Rezensionen geplündert; das nennt sich dann meist schön euphemistisch die "Nutzung von Synergie-Effekten".

Online sind die Kurzkritiken leider nicht abrufbar; dafür gibt's fast jeden Donnerstag einen längeren Text von Daniel Sander exklusiv im Rahmen der "Tageskarte". Meist ist das eine Kritik zu einem der neu im Kino anlaufenden Filme, manchmal ist aber auch eine DVD-Veröffentlichung der Aufhänger; dadurch werden Texte zu Klassikern möglich wie diese Woche der äußerst lesenswerte Beitrag zu Michelangelo Antonionis ZABRISKIE POINT.

Der Kulturspiegel über SIMONS GEHEIMNIS:
"Regisseur Egoyan, wie immer in den Untiefen der menschlichen Psyche unterwegs, packt so viele Ideen und Wendungen in dieses Gedankenspiel über Familie, Religion und Manipulation, dass der Film manchmal – aber nur fast – darunter zusammenbricht. Unbedingt sehenswert".

Über TAGE ODER STUNDEN:
"Gefühlstrunkener französischer Publikumserfolg, der sich selbst zu wichtig nimmt".

Über DUPLICITY:
"Roberts und Owen als sich hass-liebende Spione, die zwei verfeindete Pharma-Unternehmen infiltrieren, täuschen mit unvergleichlichem Charisma auch über gelegentliche Drehbuchhänger hinweg".

Über ROCK'N'ROLLA:
"Die Verleihwerbung verspricht 'Sex, Crime & Rock'n'Roll', doch statt viel Erotik gibt es anstrengende Posen eines Junkie-Rockers, konfuse Verbrechensverwicklungen um Londoner Immobilien-Gangster und eine Abramowitsch-Karikatur zu sehen. Guy-Ritchie-Fans feiern das schon als Rückkehr zur alten Form. Für Leser von Männermagazinen".

Über REVANCHE:
"Spannendes, gut gemachtes Kino für den Kopf, präzise und packend".

Über THE SPIRIT:
"Comic-Autor Miller führte bei dieser albernen, von Ferne an BATMAN erinnernden Rächer-Story erstmals allein Regie. Sollte er besser nicht mehr tun."

Über DIE KLASSE:
"Halbdokumentarisch in Szene gesetzt, unverkitscht, realitätsnah, bewegend".

Über OPERATION WALKÜRE:
"Nach dem aufgeblasenen Vorfeldwirbel entpuppt sich nun das Widerstandswerk mit dem eher farblosen als couragierten Cruise in der Hauptrolle als simples und geschwätziges Event-Movie auf TV-Niveau, mit dem Regisseur Singer und Autor McQuarrie deutlich ihre Grenzen aufzeigen".


Und nun, zum guten Schluss, sei auch noch der Lieblingsfilm von Daniel Sander verraten:



CHILDREN OF MEN von 2006; Regisseur und Drehbuchautor ist Alfonso Cuarón, der davor so unterschiedliche Filme wie Y TU MAMÁ TAMBIÉN und eines der Harry-Potter-Sequels gemacht hat.

CHILDREN OF MEN ist ein packend inszeniertes und teils sehr realistisch anmutendes Endzeitdrama, das beispielhaft demonstriert, wie gelungenes, intelligentes und trotzdem massentaugliches Kino heute aussehen kann. Die in der nahen Zukunft spielende Geschichte beschreibt eine Welt, in der die Menschen allgemein unfruchtbar geworden sind und verfolgt die verzweifelte Flucht einer kleinen Gruppe, in deren Mitte sich eine Schwangere befindet, vor der polizeistaatlichen Obrigkeit. Die Hauptrolle spielt Clive Owen; Michael Caine hat einen hübschen Auftritt als integrer Hippie-Opa.
Auch wenn der Film bei imdb die beachtliche Durchschnittsnote 8,1 erreicht (unter den Top 250) und das Tomatometer 92% anzeigt, gibt es viele, die ihn heftig ablehnen: Bei imdb häufen sich Verrisse unter den Nutzerkommentaren, in denen vor allem bemängelt wird, dass vieles nicht ausreichend erklärt werde und darum unplausibel sei und dass zu viel geballert werde; professionelle Kritiker hingegen haben sich vereinzelt am pseudo-religiösen Symbolismus des Endes gestört.

CHILDREN OF MEN ist überall problemlos auf DVD zu bekommen.


Und ein Film, den wir zum Glück nicht gesehen haben:



Es ist nicht so, dass Michael Caine heutzutage ausschließlich in guten oder in Batmanfilmen mitspielt. Der jüngste Tiefpunkt stammt von 2005 und ist das Remake einer Fernsehserie aus den Sechzigern: VERLIEBT IN EINE HEXE. Es scheint sich um eine der missratensten Romcoms der letzten Jahre zu handeln; bei der Beschreibung all der Schwächen gehen den Kritikern die Adjektive aus. Anke Gröner, eine ausgewiesene Freundin des Genres, schrieb: "Zum Schluss kriegen sie sich, und alles ist toll. Und mir ist schlecht, weil Frau Kidman leider überhaupt nicht lustig ist und so dermaßen krampfhaft auf Meg Ryan macht, dass es kaum zum Aushalten ist, zwischen ihr und Ferrell fliegt nicht mal ein Fünkchen, und der ganze Film hat ein so unstimmiges Tempo, das ich ständig versucht war, vorzuskippen". Das Tomatometer zeigt erbärmliche 25% an; bei imdb ist die Durchschnittsnote 4,9. Michael Caine gibt den Vater der Kidman-Hexe und macht das Ganze offenbar nicht schlimmer, reißt es aber auch nicht raus.



Die Google-Abfrage, die letzte Woche und in vielen zurückliegenden Wochen am häufigsten auf diese Seiten geführt hat, lautet, wenig überraschend, einfach "Kinoprovinz".

Lüge, Wahrheit, Verbrechen und Dithmarschen

"Wenn wir an einem Film arbeiten, denken wir nicht daran, ob wir damit zur Neueröffnung oder zur Schließung von Kinosälen beitragen."

Luc Dardenne


Woche 20/2009 (21.5. - 27.5.)

Die Neustarts:


Letztes Jahr lief der jüngste Film von Atom Egoyan im Wettbewerb von Cannes, genau ein Jahr später kommt er doch noch auch in unsere Kinos. Damals waren die Reaktionen recht gespalten und bei den aktuellen deutschsprachigen Kritiken sieht das nicht anders aus. Der einstige Festival- und Kritikerliebling ist ein wenig in Ungnade gefallen, auch wer lobt, erwähnt in der Regel einschränkend "Konstruktionsmängel", nennt ihn "überladen" oder macht Kitschvorwürfe.
Wenn man ihn richtig gut findet, hat man offenbar seine Sehkraft, seinen Verstand und sein Herz verloren, wie ich aus Heike Kühns Preisung ("ein Meisterwerk") in der Frankfurter Rundschau schließe: "Man braucht kein Vorwissen, um diesen emotional aufrüttelnden Film zu entschlüsseln. Man muss sich nur der Logik dieses Erzählens anvertrauen, das wellenartig Augen, Verstand und Herz mit sich reißt ..."
In dem unchronologisch erzählten Drama verbreitet ein Teenie, Simon, die Geschichte, dass sein Vater ein Terrorist gewesen sei und eine Bombe im Fluggepäck seiner Mutter versteckt habe, als die mit ihm schwanger gewesen sei. Das macht einigen Wirbel und hat Auswirkungen auf Simons Familie; ein komplexes Spiel um Wahrheit und Lüge kann sich auf mehreren medialen Ebenen entfalten.
Ich fürchte, dass an den versammelten Vorwürfen was dran ist, man aber mit entsprechend gesenkten Erwartungen durchaus Freude an dem kunstvoll kitschigen Konstrukt haben kann.

SIMONS GEHEIMNIS läuft im Abaton (OmU) und im Zeise. Hier die Kinos anderswo.



Außerdem neu:


Der zweite Teil der französischen Bio-Gangster-Saga, die häufig mit dem EICHINGER-AUST-KOMPLEX verglichen wird. Ist vermutlich trotzdem gar nicht so übel.

PUBLIC ENEMY NO. 1 – DER TODESTRIEB läuft nur im Cinemaxx. Der erste Teil ist letzten Monat bei uns in drei Sälen angelaufen. Offenbar mit bescheidenem Erfolg. Hier alle Kinos im Land.





Axel Prahl und Peter Jordan als Lebensmittelkontrolleure fahren durch Dithmarschen. Der Film vom DORFPUNKS-Regisseur Lars Jessen hat die richtigen Vorbilder, gute Darsteller und beste Absichten, ist aber vielleicht auch wieder etwas zu zahm und zahnlos und ein wenig unstimmig geworden. So schön das Plakatmotiv auch ist, allein die Karosse ist für desillusionierte Imbissbudenschnüffler doch schon mal völlig deplatziert.

Da hol ich doch eher nach langer Zeit den Geniestreich von Detlev Buck und Ernst Kahl wieder vor:



Und hier der Trailer und ein paar Ausschnitte aus DIE SCHIMMELREITER. Den Vergleich hat Lars Jessen selber provoziert: "Ich bin ein glühender Verehrer der frühen Buck-Phase", hat er zu Protokoll gegeben.
Läuft im Zeise, Abaton und im Koralle. Hier die Kinos allerorts.


Eine Komödie der Produzenten von LITTLE MISS SUNSHINE, die ihren Titel SUNSHINE CLEANING natürlich nur bekommen hat, um am Überraschungserfolg des Vorgängers zu partizipieren.
Erzählt wird von zwei Schwestern, die sich in finanziell prekärer Lage selbstständig machen. Sie bieten das Reinigen von Tatorten an, entfernen also überwiegend menschliche Überreste und natürlich ist ihr Weg von Hindernissen gesäumt. Nach bekanntem Muster wird Skurrilität mit Sentimentalität gepaart und heraus kommt wahrscheinlich wieder ein netter, harmloser und etwas vorhersehbarer Film, auf dem das Indie-Etikett pappt.

SUNSHINE CLEANING läuft im Zeise, Holi, Blankeneser und im UCI Mundsburg. Hier die Kinos anderswo.





Ein Film über alte Tango-Musiker in Buenos Aires. German Kral, der deutsche Regisseur, hat die Musiker mehrfach besucht und deren zunehmende Schwierigkeiten dokumentiert und schließlich auch aktiv ins Geschehen eingegriffen, in dem er für einen letzten Auftritt an traditioneller Wirkungsstätte gesorgt hat. Rolf-Ruediger Hamacher hat im filmdienst die Enstehungsgeschichte beschrieben. Soll beim Publikum letztes Jahr bei den Hofer Filmtagen ausgesprochen gut angekommen sein.

DER LETZTE APPLAUS läuft im Abaton und im Blankeneser. Hier die Kinos andernorts.





Vielleicht läuft so eine bombastische, Special-Effects-gesättigte Inszenierung der beabsichtigten komischen Wirkung entgegen; vielleicht sind die Gags auch einfach zu flach. Wenn ich den Trailer einer Komödie jedenfalls so wenig witzig finde wie diesen hier, gucke ich mir das ganz sicher nicht in voller Länge im Kino an.

NACHTS IM MUSEUM 2 läuft in allen Multiplexen, überall. Hier die Auflistung der Kinos.


Und da ist er, der erste der neuen 3D-Realfilme. Es ist auch der erste, der ausschließlich in 3D-Fassung in die wenigen entsprechend ausgestatteten Kinos bei uns kommt. Es handelt sich bei MY BLOODY VALENTINE 3D um ein weiteres müdes Remake eines Slasherklassikers; ein Genre, bei dem die Technik, auf der, wider besseres Wissen, so viele Hoffnungen ruhen, eindeutig zu einem sinnvollen Einsatz kommt. Das Gemetzel ist, wenn man vermeintlich mittendrin steht, sicherlich noch eindrucksvoller. Und darum geht's ja. Wer sich die Blutspritzer wortwörtlich um die Ohren fliegen lassen will, geht in eines der UCI-Multiplexe, hier die Kinos in anderen Städten.
Für die, die wie ich bei dem Valentinstitel zuerst an Musik denken: Die krachige Indieband aus Irland hat sich 2007 wiedervereinigt und tritt ab und an irgendwo auf. Falls das jemanden interessiert.

Wöchentliche Provinzialitätsmessung:


Nirgendwo startet mehr, wir gehen in das Himmelfahrtswochende mit unprovinziellen 100 %.


Weiterhin:


ELDORADO im 3001 und im Abaton. (Kinos anderswo)

C´EST LA VIE – SO SIND WIR, SO IST DAS LEBEN nur noch frühabends im Abaton. (Kinos anderswo)

IL DIVO – DER GÖTTLICHE im Passage. (Kinos anderswo)

RICKY im Holi und im Elbe. (Kinos anderswo)

DUPLICITY im Cinemaxx, UCI Othmarschen und im UCI Wandsbek. (Kinos anderswo)

SLUMDOG MILLIONAIRE bei uns im Abaton OmU und in deutscher Fassung im Alabama, Blankeneser, Zeise und in den UCI-Multiplexen. (Kinos anderswo)

GRAN TORINO immer noch im Passage und ein paar Mal im Cinemaxx Harburg. (Kinos anderswo)


Nicht mehr bei uns, aber noch anderswo zu sehen:

BEDINGUNGSLOS – JUST ANOTHER LOVE STORY (Kinos), BOY A (Kinos), THE WRESTLER (Kinos), WIR SIND ALLE ERWACHSEN (Kinos), RACHELS HOCHZEIT (Kinos) WASSER UND SEIFE (Kinos), THE FALL (Kinos), DER KNOCHENMANN (Kinos), REVANCHE (Kinos), JERICHOW (Kinos), DIE KLASSE (Kinos), BOLT (Kinos), VICKY CRISTINA BARCELONA (Kinos), DER FREMDE SOHN (Kinos), SO FINSTER DIE NACHT (Kinos), 35 RUM (Kinos), ALTER UND SCHÖNHEIT (Kinos), IT´S A FREE WORLD (Kinos), O´HORTEN (Kinos), STELLET LICHT (Kinos), SECRET SUNSHINE (Kinos), WALTZ WITH BASHIR (Kinos) und DIE PERLMUTTERFARBE (Kinos).




Außer der Reihe:




Im Metropolis gibt es diese Woche Klassiker wie DUELL IN DER SONNE und DIE VÖGEL. Im Rahmen der Lars-von-Trier-Retrospektive läuft IDIOTEN und MANDERLAY.

Und am Mittwoch wird an gleichem Ort das Japanische Filmfest eröffnet. Der Vorverkauf für das gesamte Programm läuft bereits im 3001. Achtung: Fast genau die Hälfte der Filme werden nur von DVD mit Videobeamer projeziert. Da ist zu bedenken, ob dafür 6,50 EUR ein angemessener Eintrittspreis ist. Und ob man das in der Qualität überhaupt sehen will.

Im 3001 finden in dieser Woche bereits die Kurdischen Filmtage statt.



Dies und das:



Neulich, nachdem ich einen mittelmäßigen Film aus Südafrika zu sehen bekommen habe, fing ich an zu überlegen, welche wirklich guten Filme ich vom dem Kontinent überhaupt kenne. Und welche ich kennen sollte. Dabei stieß ich auf TOUKI BOUKI, an den schwer ranzukommen war, wie an viele hochgelobte afrikanische Filme. Bei The Auteurs gibt es ihn jetzt ausnahmsweise gratis online zu sehen, frisch zur Verfügung gestellt von Martin Scorceses World Cinema Foundation, zusammen mit einigen anderen Perlen.
Für viele Leser ist das wahrscheinlich eine Altig- und keine Neuigkeit, aber dennoch sei das Konzept von The Auteurs kurz vorgestellt. Und zwar am Besten mit einem Auszug aus deren sympathischer Selbstdarstellung. (Das Übersetzen habe ich mir jetzt mal gespart, wer kein Englisch versteht, für den ist The Auteurs bislang eh nix.)

"Four things that were on our minds when we first dreamt the Auteurs: Number one: why can’t you just watch IN THE MOOD FOR LOVE in an airport lounge? Number two: why is it so hard to get hold of Antonioni’s complete filmography? Number three: Wouldn’t it be great to instantly send Tati’s PLAYTIME to a friend if you think they need it (there’s nothing like film therapy)? Number Four: why do films on the Internet look just awful? And that was that. We simply couldn't resist the idea of everyone having their own online film library… your little cinema, anytime, anywhere… after all not everyone can make it to the Cannes Film festival… less if you are a school teacher or you live in Winnipeg (or both)… but that doesn't mean you can’t recite all of Kubrick’s films in reverse chronological order or that you are not desperate to watch the latest Kitano film that is definitely not going to be released in your local multiplex.

And that’s our point; popular doesn’t always mean good.

Our film library is brimming with visionary films that wouldn’t fill a single cinema in Australia for a week – not even a day… but say you searched the world (all of it), you might just find an audience of a thousand for this rare cinematic treat. And we don’t think a thousand people should be ignored just because they happen to live in different time zones or far away from Australia cinemas… "

Die Filme werden gegen Bezahlung in überraschend guter Qualität in einem etwa 12 x 16 cm großem Bild live gestreamt. Zusätzlich bietet die Seite ambitionierte redaktionelle Inhalte (Notebook) und ein Forum. Das sieht alles wunderschön klar und clever designed aus, erfreulich sind besonders kleine Details wie das langsame Dunkelwerden des Browserfensters rund um das Filmbild, nachdem man auf den Startbutton geklickt hat. Auf solche Analogien zur Kinoerfahrung kommen nur echte Filmliebhaber und ein solcher steckt auch als Kopf hinter dem Projekt. In einem Artikel von Katja Nicodemus in der Zeit, der leider auch die grobe Fehlinformation verbreitet, dass es hier um Downloads gehe, werden Efe Cakarel und seine Firma vorgestellt. Das Bild, das sie zeichnet, bestätigt den ausgesprochen sympathischen Eindruck, den die Plattform im Netz macht.

Wohnte ich in noch tieferer Provinz als der Kinoprovinz Hamburg, etwa auf dem Land (Gott bewahre!), dann würde ich vermutlich in kürzester Zeit zum The-Auteurs-Junkie mutieren. So steht das Angebot aber im Wettbewerb mit den verbliebenen Kinos und vor allem mit den öffentlichen Filmbibliotheken. 5 $, also etwa 3,70 EUR für das einmalige Gucken im Miniformat mutterseeelenallein am Rechner sind im Vergleich zu 1,50 EUR Vormerkgebühr für eine DVD bei den Hamburger Bücherhallen eher teuer. Wählt man bei häufiger Nutzung ein Abo oder die monatliche Flatrate (18 $), sieht die Rechnung allerdings wieder anders aus. Wenn irgendwann in der Zukunft eine Bandbreite möglich wird, die das Streaming in einer bildschirmfüllenden Auflösung ermöglicht, dürfte es für alle anderen Filmvertriebswege verdammt schwer werden. Anfang 2008 habe ich noch im Zusammenhang mit meinem üblichen Lamento über das vergleichsweise miese Kinoangebot in der Stadt geschrieben: "Hier (in Hamburg) leben 1.760.322 Menschen, da ist doch davon auszugehen, dass es genügend Publikum für wenigstens ein Kino gibt, wie wir es uns wünschen". Vermutlich eine Fehleinschätzung. Die Zeit des Kinos geht auf ihr Ende zu. Wäre das hier ein Zeitungsartikel, könnte man die pathetische Titelzeile "The Auteurs – Segen und Fluch" drüberschreiben.


Einen Film, den wir zum Glück nicht gesehen haben
stelle ich auch diese Woche nicht vor. Offenbar vermisst aber der eine oder andere die Rubrik. Sollte ich noch mehr Äußerungen in dieser Richtung vernehmen, nehme ich das wieder auf. Vor allem, da Wikipedia mir die Suche nach geeigneten Titeln so leicht macht.


Umsonst und zuhause:


Am Donnerstag:




LA MALA EDUCACION, der Almodovar von 2004, um 21:00 Uhr auf arte, ShowView 8.680.537


Am Freitag:



Um 22.25 Uhr zeigt 3Sat WILBUR WANTS TO KILL HIMSELF, die in Schottland gedrehte Tragikomödie der Dänin Lone Scherfig, die großen Erfolg hatte mit ITALIENISCH FÜR ANFÄNGER. Dogma, falls sich daran jemand erinnert. ShowView 1.682.297


Am Sonntag:



Um 23:55 Uhr zeigt 3Sat den zweiten Teil von Chan-Wook Parks intelligenter und bizarrer Rachetrilogie aus Korea: OLDBOY. In jeder Hinsicht außergewöhnlich. Extremes Kino, wie es im Westen keiner hinbekommt. ShowView 24.246.144


Auch am Sonntag:



Ein bildgewaltiges aber recht pathetisches Blutrachedrama von Walter Salles aus Brasilien: HINTER DER SONNE im Ersten um 01:15 Uhr, ShowView 6.698.941


Am Montag:



HAFEN IM NEBEL ist ein düsteres Halbwelt-Melodram von Marcel Carné, ein Klassiker von 1938 mit Jean Gabin, um 21:00 Uhr auf arte, ShowView 2.581.729


Am Dienstag:



Ein etwas unspektakulärer, aber solider Caper von Frank "Muppet" Oz
. Auf jeden Fall einer der besten Filme mit Robert De Niro aus den letzten zehn Jahren. THE SCORE, auf Kabel 1 um 20:15 Uhr, ShowView 1.268.572


Auch am Dienstag:



"Irgendwo zwischen Andreas Dresen und der Berliner Schule" verortet Alexandra Wach im filmdienst DIE ANRUFERIN, den neuen Film von NORTHERN-STAR-Regisseur Felix Randau.
Die Hauptfigur gibt sich Wildfremden gegenüber am Telefon als krebskrankes Kind oder als um ein Kind trauernde Mutter aus und erfreut sich diebisch an den Folgen dieser Anrufe. Statt zu erwartender Eskalation gibt es einen hoffnungsvollen Aus- und Aufbruch, der von einer weiteren Frauenfigur, gespielt von Esther Schweins (!), ausgelöst wird. Eine nüchterne Kamera und ein "kluges, rundum stimmiges Drehbuch" wird uns versprochen. "Überwiegend langweilig und schlecht gespielt, bestenfalls auf dem Niveau von MILCHWALD", warnt dagegen Kinoprovinz-Leser Andreas. Erstmals im Fernsehen auf arte um 22:40 Uhr, ShowView 5.928.171


Außerdem gibt es wieder eine Menge weiterer wohlbekannter Filme im Programm, etwa SOMMER VORM BALKON, SHERLOCK HOLMES: DER HUND VON BASKERVILLE, WIR WUNDERKINDER, ROSEN FÜR DEN STAATSANWALT, BLONDINEN BEVORZUGT, BOULEVARD DER DÄMMERUNG ("Sunset Boulevard"), HAMMETT, DER AMERIKANISCHE FREUND, AUSSER ATEM und WEITES LAND. Wer suchet, der findet.



Eine Googleabfrage, die letzte Woche jemanden
aus Brugg auf diese Seite führte: "sri lankesen Ceylonesen".

Straßen und Flügel

"Der Western ist vielleicht sowieso das beste Genre. Man sitzt in Ruhe da und schaut sich die Landschaft an. Die Probleme werden meist mit Gewalt gelöst. Es wird nicht lange gequatscht und wenn gesprochen wird, fällt immer das richtige Wort. 'Jetzt schau nicht so blöd, sonst fängst du eine!' Und schon hat man eine drin! Sagen wir mal so: Der Western ist dem Bayerischen einfach sehr nahe."

Herbert Achternbusch


Woche 19/2009 (14.5. - 20.5.)

Die Neustarts:


Derzeit habe ich zu keinem Herkunftsland so ein Vertrauen wie zu Belgien. Ausnahmslos alle belgischen Filme, die ich in den letzten zehn Jahren gesehen habe, waren toll. Und alle, die ich verpasst habe, haben einen verdammt guten Eindruck gemacht. Sympathisch obendrein ist es, dass die belgische Filmförderung, wie auch immer die organisiert ist, offenbar kein Problem damit hat, dass das Land in der Regel so dermaßen trist und menschenfeindlich dargestellt wird, dass niemand sich durch die Filme inspiriert fühlen könnte, mal eine Reise dahin zu machen.

ELDORADO ist ausgerechnet ein Roadmovie. Herrlich. Auf die Reise geht ein ungleiches Paar, ein Einbrecher und sein Opfer und unterwegs treffen sie auf Psychoten, Nudisten und andere seltsame Typen. Soll sehr komisch und wunderbar gespielt sein, und das hässliche Belgien wird in ganz wunderbaren Landschaftsaufnahmen vorgeführt.
Regisseur, Autor und Hauptdarsteller Bouli Lannen hat übrigens in dem ulkigen Behinderten-Roadmovie AALTRA als finnischer Entertainer diese hübsche Coverversion von "Sunny" zum Besten gegeben. Hier der Trailer von ELDORADO:



Der Film läuft im 3001 und im Abaton, allerdings leider nur synchronisiert. Wie immer hier die Kinos anderswo.




RICKY soll überhaupt nix zu tun haben mit all den eh schon recht unterschiedlichen Filmen, die François Ozon in den letzten 20 Jahren zusammengedreht hat, ein seltsamer Bastard, der wie ein Sozialdrama der Dardenne-Brüder anhebt und unversehens ein Wendersches Flügelwesen ins Spiel bringt. Die Reaktionen bei der Berlinale waren im Februar überwiegend ablehnend, der Film wurde entweder gleich als abstruses Kitsch-Märchen in die Tonne getreten oder verursachte bei den wohlwollenderen Schreibern mindestens eine gewisse Ratlosigkeit. Dass sich die Engelsgeschichte so wenig einordnen lässt und sich offenbar bis zum Schluss billiger Erklärungen enthält, finde ich eigentlich recht reizvoll und würde vorsichtig zum Kinobesuch raten. Allein schon eine spektakuläre Babyflugszene im Supermarkt könnte den Eintritt wert sein.

RICKY läuft im Holi und im Blankeneser. Hier die Kinos anderswo.
Mein Lieblingsfilm von Ozon heißt übrigens EIN SOMMERKLEID, ist von 1996 und gerade einmal fünfzehn Minuten lang. Gibt's in zwei Teilen bei youtube zu sehen. Mit dieser hübschen französischen Coverversion von "Bang Bang" im Soundtrack.



Außerdem neu:


Der deutsche Film TANGERINE wird überwiegend gelobt, aber ich werde immer sehr misstrauisch, wenn in den Kritiken betont wird, wie wenig klischeehaft etwas sei oder dass komplexe Inhalte ja gar nicht arg vereinfacht worden seien. Meist ist allein die Nennung solcher Begriffe ein Indiz dafür, dass dem Rezensenten die Plumpheit und die Plattitüden zwar auffallen, er uns den Film aber trotzdem unbedingt schön schreiben will. Es geht um ein junges, hippes Berliner Touripaar in Tanger und um deren amouröse Verwicklungen mit dortigen Einheimischen und die drastischen Folgen. Beim Debüt von Irene von Alberti stand Birgit Möller hinter der Kamera, die uns als Regisseurin vor drei Jahren den schönen VALERIE beschert hat.
Der Abspannsitzenbleiber nutzt für die Einschätzung neuer Filme neben anderen die Kategorie "Vielleicht mal im Fernsehen". Genau da würde ich diesen ambitionierten kleinen Film einordnen.

TANGERINE läuft im Zeise. Hier alle Kinos im Land.




Ich kann mit historischen Vatikan-Verschwörungsthrillern überhaupt nichts anfangen, in welcher Form auch immer; bevor ich Dan-Brown-Bücher lese oder mir ILLUMINATI im Kino angucke, gehe ich noch lieber in den nächstbesten katholischen Gottesdienst; davon verspreche ich mir vergleichsweise kurzweilige Unterhaltung. Wem die Bücher gefallen, sollte, nach allem was man lesen kann, ebenfalls einen Bogen um den Film machen; der scheint absurderweise gewaltig geglättet und entschärft worden zu sein: Ein Attentäter ist kein Moslem mehr, der Papst zeugt kein Kind, ein Mord weniger wird verübt, und das Ende kommt auch wie üblich freundlicher daher. Peter Körte meinte in der FAS: "140 zähe Minuten. (...) Die Kamera steigt und taucht und schwebt und gleitet, um die Schauwerte ordentlich ins Bild zu rücken, und von der Tonspur dröhnt und orgelt es ständig bis zur Besinnungslosigkeit".
Das Niveau des Vorgängers, THE DA-VINCI-CODE – SAKRILEG, scheint aber nicht noch unterboten zu werden; wer also, wegen individueller religiöser Vorschäden oder aus anderen Gründen, den ersten Teil mochte, dem wird auch der zweite bombastisch inszenierte Abstieg in die paranoiden Kirchenwelten gefallen.

ILLUMINATI läuft im Streits OF, außerdem im sympathischen Fama in Lurup, im Blankeneser, Koralle und natürlich in sämtlichen Multiplexen. Hier die Kinos allerorts.





Ein frustrierter Enddreißiger wird wieder siebzehn und sieht dann aus wie Zac Efron, der Teeniestar aus Disneys High-School-Musical-Serie, was allein schon für ein zufriedenstellendes Einspielergebnis sorgen dürfte. Wer den Jüngling nicht anschmachtet, sollte um die öde Romcomklamotte für Pubertierende eher einen Bogen machen.

17 AGAIN läuft in allen Multiplexen, überall. Hier die Auflistung der Kinos.


Das scheint ein ganz peinlicher abendfüllender Werbespot für Berlin geworden zu sein, den Kameraaltmeister Michael Ballhaus und Regisseur Ciro Capellari da verzapft haben. Ina Bösecke, der ich massenweise Aufträge geben würde, wäre ich Filmredakteur, schreibt in konkret: "Sie möchten anhand der Menschen, die hier wohnen, den 'Geist von Berlin' aufspüren, bilden aber fast nur kreatives oder etabliertes Volk ab, das erzählt, wie toll die Hauptstadt ist. (...) Nicht zu Wort kommen die Junkies am Kottie, die Obdachlosen in der U-Bahn und die vielen Menschen, die frustriert an der Theke hängen oder gleich im Bett bleiben, weil sie zwar auch sehr kreativ und kompetent sind, sich aber kein Schwein für sie interessiert". Sogar der Kanzlerkandidat und der Möchtergernkanzlerkandidat der SPD dürfen ihre Berlinwerbesprüche absondern. Hoffentlich ist kaum jemand bereit, für die Dauerwerbesendung Eintritt zu bezahlen. Dann bleiben uns wenigstens ähnliche Produkte aus München, Köln und der Kinoprovinz Hamburg erspart. Finanziert wurde das Ganze vor allem mit GEZ-Gebühren über den RBB und arte, außerdem indirekt über die Filmförderungsanstalt. Und ordentlich Steuergeld steckt über das "Medienboard Berlin-Brandenburg" auch noch drin.

IN BERLIN wird vom Zeise gezeigt; hier die Kinos in anderen Städten. (Außer den Berlinern selber werden von den Kinobetreibern offenbar nur wir Hamburger und die Düsseldorfer für doof genug gehalten, das anschauen zu wollen.)


Schon wieder ein unnötiges, einfallsloses Remake eines legendären Horrorfilms: THE LAST HOUSE ON THE LEFT macht sich auch wieder auf billige Weise an die Portemonnaies jugendlicher Multiplexbesucher ran. Das Original von Wes Craven, gedreht 1972, genießt einen ausgeprochen guten Ruf bei Freunden des Gore-Kinos und hat eine ewig lange Zensurgeschichte hinter sich. Bei uns steht es auf dem Index und ist in deutscher Fassung nur extrem verstümmelt, auf 64 Minuten gekürzt, zu bekommen. In Großbritannien ist aber letzten Herbst erstmals eine ungeschnittene Version auf DVD veröffentlicht worden. Bei imdb hat der Film eine erstaunlich schlechte Durchschnittsnote: 5,8.

Das Remake THE LAST HOUSE ON THE LEFT läuft im Cinemaxx, Cinemaxx Harburg, UCI Othmarschen und im UCI Wandsbek. Hier die Kinos anderswo.


Wöchentliche Provinzialitätsmessung:


Außerdem startet anderswo der italienische Aussteigerfilm DER WIND ZIEHT SEINEN WEG (Kinos), ICHI – DIE BLINDE SCHWERTKÄMPFERIN, ein Titel, bei dem man zurecht an Zatoichi denkt (Kinos), WÄRE DIE WELT MEIN, ein schwules Shakespeare-Musical (Kinos), WIR SIND PAPST, eine Doku über die Auswirkungen der Ernennung Joseph Ratzingers zum unfehlbaren Oberkatholen auf sein Herkunftskaff in Oberbayern (Kinos), DIE BESUCHERIN, ein rätselhafter deutscher Liebesfilm (Kinos), NACH DER MUSIK, ein Potrait des Dirigenten Otmar Suitner von seinem Sohn (Kinos), MATERIAL, eine deutsche Sammlung dokumentarischer Filmschnipsel (Kinos) und IM SOG DER NACHT, der deutsche Versuch, einen Caper zustande zu bringen (Kinos). In Hamburg starten also 57 Prozent der neuen Filme. In Berlin dagegen alle, wie immer. Da gibt's wirklich auch jede deutsche Doku und jeden Fernsehfilm, der zur Erlangung von Fördergeldern auch im Kino laufen muss, zu sehen. Ja, ich wundere mich, dass mir das noch keiner vorgeworfen hat: Zum überwiegenden Teil sind die Filme, die Woche für Woche in der Kinoprovinz nicht ankommen, nicht gerade unentbehrliche Meisterwerke, sondern deutsches Mittelmaß, oder? Andererseits sind natürlich überhaupt die Mehrzahl aller Filme, auch derer, die bei uns gezeigt werden, Mist. Und über's Jahr kommen eben doch eine Menge interessanter Filme zusammen, die uns in unserer armseligen Kinolandschaft vorenthalten werden. Freilich sind die wenigsten davon aus heimischer Produktion. Hier wird weiter wöchentlich abgezählt.


Weiterhin:


BOY A nur noch am Wochende um 12:00 Uhr (!) im UCI Mundsburg. Das war's schon wieder. (Kinos anderswo)

THE WRESTLER diese Woche am Sonntag spät im Abaton, wieder OmU. (Kinos anderswo)

DER KNOCHENMANN für alle, die ihn verpasst haben, noch eine Woche spät im 3001. (Kinos anderswo)

C´EST LA VIE – SO SIND WIR, SO IST DAS LEBEN im Abaton. Am Wochenende nachmittags sogar einmal OmU. (Kinos anderswo)

WIR SIND ALLE ERWACHSEN im Elbe und im Abaton. (Kinos andernorts)

IL DIVO – DER GÖTTLICHE im Passage und im Zeise. (Kinos)

DUPLICITY im Streits OF und in deutscher Fassung im Cinemaxx, Cinemaxx Harburg und in den UCI-Multiplexen. (Kinos anderswo)

SLUMDOG MILLIONAIRE bei uns im Abaton OmU und in deutscher Fassung im Elbe, Blankeneser, Zeise, Blankeneser, Koralle, Cinemaxx, Cinemaxx Harburg und in den UCI-Multiplexen. (Kinos anderswo)

GRAN TORINO immer noch im Passage und im Alabama. (Kinos anderswo)

WALTZ WITH BASHIR noch einmal mittags am Wochenende im Abaton. (Kinos anderswo)


Nicht mehr bei uns, aber noch anderswo zu sehen:

BEDINGUNGSLOS – JUST ANOTHER LOVE STORY (Kinos), RACHELS HOCHZEIT (Kinos) WASSER UND SEIFE (Kinos), THE FALL (Kinos), REVANCHE (Kinos), JERICHOW (Kinos), DIE KLASSE (Kinos), BOLT (Kinos), VICKY CRISTINA BARCELONA (Kinos), DER FREMDE SOHN (Kinos), SO FINSTER DIE NACHT (Kinos), 35 RUM (Kinos), ALTER UND SCHÖNHEIT (Kinos), IT´S A FREE WORLD (Kinos), O´HORTEN (Kinos), STELLET LICHT (Kinos), SECRET SUNSHINE (Kinos) und DIE PERLMUTTERFARBE (Kinos).




Außer der Reihe:




Das Metropolis setzt die Russischen Filmtage fort; diese Woche gibt es unter anderem den leichtfüßig daherkommenden und vielgelobten RUSALKA (Meerjungfrau) zu sehen. Außerdem kommen einige Klassiker wie STAGECOACH zur Aufführung (den ich nach der frustierenden Erfahrung, bei einer Videovorführung im Englischunterreicht – 8. Klasse – bei der der Lehrer mit einem Heft die Untertitel verdeckte, so gut wie gar nichts verstanden zu haben, nie wieder gesehen habe; eine Erfahrung, die vermutlich der Grund dafür ist, dass ich heute noch, sicherheitshalber, wenn ich die Wahl habe, immer die OmU-Fassung der Originalversion vorziehe). Im Rahmen der Lars-von-Trier-Retrospektive läuft IDIOTEN, und bei der Gelegenheit würde ich doch gern mal wissen, was eigentlich aus dem an dieser Stelle verabredeten Blind Date geworden ist. Wo bleiben die Fotos?
Haben sich die "kleine, dicke, runzelige Frau mit der Weihnachtsmann-Plastiktüte" und der "dickbäuchige Typ mit der ausgeprägten Halbglatze" gefunden?


Andrea Maria Schenkel auf meine Frage nach ihrem Lieblingsfilm:



"Mein Lieblingsfilm? Es gibt viele, aber ganz spontan.... IN CHINA ESSEN SIE HUNDE. Was mag ich an diesem Film? Den ziemlich schrägen Humor und es ist natürlich ein Krimi, wenn auch ein etwas ungewöhnlicher. Und alleine der Titel ist fantastisch!
Fragen sie mich bitte nicht nach Regisseur und Hauptdarsteller, ich weiß nur, dass es sich um eine dänische Produktion handelt.
Auch der zweite Teil OLD MEN IN NEW CARS ist sehenswert".

Der Regisseur: Lasse Spang Olsen. Die Hauptdarsteller: Kim Bodnia, Dejan Cukik und Nikolaj Lie Kaas. Der Film stammt von 1999, und ich habe ihn damals im Kino sausen lassen, war mir nicht sicher, ob das nicht vielleicht nur ein schäbiges PULP-FICTION-Imitat ist. Doch die bizarre Geschichte über den Überfall eines Geldtransporters scheint ein eigenständiges und sehr komisches Stück Kino zu sein, und schäbig ist höchstens meine klaffende Bildungslücke.

Dem Filmlexikon gefiel er allerdings überhaupt nicht: "Ein ganz auf seine sich verselbstständigenden und immer brutaler werdenden Actionszenen hin inszenierter Film mit zynischer Grundhaltung. Der groteske Aberwitz der Handlung wird nicht zuletzt auch wegen der schwach entwickelten Charaktere nie aufgefangen."

Wirklich neugierig werde ich aber auf den Film, weil er so hochemotionale Verrisse wie den von Thomas Waitz im Schnitt provoziert hat. Er schrieb: "Es sind nicht einmal die sichtbaren Brutalitäten des Films, es ist sein niederträchtiger, alles Menschliche mit Füßen trampelnder Nihilismus, der die Abscheu hervorbringt. Da werden ach-so-coole Witze auf Kosten von Schwulen und Behinderten gemacht. Soll das lachen machen? Soll uns das einen Spiegel vors Gesicht halten? Nein, das ist einfach nur erbärmlich und dumm. Schlicht etwas auszusprechen, was nicht politisch korrekt ist, stellt mithin keinen Witz dar. Das könnte als Abwehr funktionieren, der Film macht sich aber die menschenverachtende Gefühlslosigkeit seiner Figuren, den moralischen Relativismus, nach dem nur das eigene Handeln, das eigene ethische Empfinden zählt, auf widerlichste Art zu eigen und offenbart eine Haltung, nach der die einzige anerkennenswerte Verantwortung die ist, welche man sich selbst gegenüber habe. Zynismus hat immer auch etwas mit einer schmerzhaften, verzweifelten Liebe zu tun. Olsen hat keine Liebe. Weder für seine Figuren, noch für den Zuschauer, noch für das Kino selbst. "

IN CHINA ESSEN SIE HUNDE ist ungekürzt (Fsk-18) problemlos auf DVD in deutscher Fassung zu bekommen.




Andrea Maria Schenkel hat 2006 ihren Debütroman "Tannöd" bei der kleinen, feinen Edition Nautilus in Hamburg veröffentlicht. Und hatte, obwohl keiner sie kannte und es kein nennenswertes Werbebudget gab, einen erstaunlichen Erfolg damit: Die Gesamtauflage übersteigt mittlerweile deutlich die halbe Million, der Titel wurde in über 20 weiteren Ländern veröffentlicht.
Elke Heidenreich, die sich ansonsten nicht sonderlich für Kriminalliteratur interessiert, dürfte mit einer ausdrücklichen Empfehlung in ihrer damaligen ZDF-Sendung nicht unerheblich zum Erfolg beigetragen haben, aber auch diese Empfehlung hätte es nie gegeben, wenn Schenkel da nicht ein sehr originelles und fesselndes Buch geglückt wäre. Es erzählt die Geschichte eines historischen Kriminalfalls, eines bestialischen Mordes an einer Familie und überzeugt vor allem mit der Erzähltechnik, die darin besteht, auf eine verblüffend mitreißende Art, einen Flickenteppich aus unterschiedlichsten pseudo-dokumentarischen Erzählstimmen auszurollen.

Das gleiche System hat sie dann im zweiten Roman "Kalteis" erneut angewandt, wieder ein historischer Fall, wieder viele Stimmen und viele Lücken dazwischen, und dazu kamen geradezu blutrünstige Schilderungen von Gewalttaten. Die Kritik, bei "Tannöd" noch gleichstimmig jubelnd, reagierte deutlich zurückhaltender, die Verkaufszahlen waren jedoch erneut beachtlich.
Mir schien es völlig legitim zu sein, die gleiche Technik wieder anzuwenden, und ich fand auch das Ergebnis durchaus überzeugend.

In diesem Frühjahr ist nun, sympathischerweise, trotz des Erfolgs nicht bei Rowohlt oder Fischer, sondern erneut beim Nautilus Verlag, "Bunker" erschienen, und diesmal ist die Aufnahme recht frostig ausgefallen. Andrea Maria Schenkel hat etwas Neues versucht, reine Fiktion, Gegenwart, nicht ganz so ein, auf den ersten Blick, unüberschaubares Stimmengewirr. Zur Strafe wird sie wenig besprochen, vage gelobt oder gleich verrissen.
Und dabei ist die Entführungsgeschichte, die zwischen inneren Monologen von Opfer und Täter wechselt und dazwischen Schilderungen von einem Notarzteinsatz, die chronologisch ans Ende der Geschichte gehören, mischt, keineswegs misslungen, sondern ein vielversprechender Versuch, auf eine ganz neue Weise mit einer Kriminalhandlung umzugehen. Schenkel nimmt sich auf eine erfrischende Weise Freiheiten, die im stark von Konventionen bestimmten Krimigenre kaum sonst einer hat, und ich bin sehr gespannt, wohin sie das in Zukunft führen wird. Wer bislang nichts von ihr kennt, kann getrost mit "Bunker" anfangen, glaubt mir. Erfreulicherweise hat der Band, wie die vorherigen und ganz im Gegensatz zum anhaltenden Tausend-Seiten-Trend, einen bescheidenen Umfang, den man problemlos an ein bis zwei Abenden bewältigen kann.
Ob man aber von dem im Herbst in die Kinos kommenden Tannöd-Film viel erwarten kann, wage ich zu bezweifeln. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Macher einen Weg gefunden haben, den Schenkelschen Flickenteppich-Stil adäquat in eine filmische Form zu bringen. Aber warten wir's ab.



Umsonst und zuhause:


Am Donnerstag:



Wer den wunderschönen, ja bezaubernden Film von Mirandy July aus dem Jahr 2005 tatsächlich noch nicht kennt, dem sei er ausdrücklich und wärmstens empfohlen
; er ist von zarter und exquisiter Komik und niemand mag seine leicht gestörten Geschöpfe mehr als die Autorin, Regisseurin und Hauptdarstellerin, die erfreulicherweise neben ihrer Kunst und dem Schreiben von Kurzgeschichten auch einen neuen Film in Angriff genommen hat. Hier ihre Website und hier ihr Blog zum ersten Film und hier ein anderes Projekt von ihr und hier ihre hübsche Promotion von entwaffnender Einfachheit für das Buch (aktualisiert!) und hier das Buch auf englisch und hier auf deutsch und hier ein Wikipediaeintrag über sie. ICH UND DU UND ALLE, DIE WIR KENNEN auf arte um 21:00 Uhr, ShowView 818.917

Blöd ist es natürlich, dass dieser Eintrag wieder mal so spät fertig geworden ist, dass der Hinweis nix mehr nützt. Aber es gibt Wiederholungen:
18.05.2009 um 14:45
26.05.2009 um 14:45
04.06.2009 um 14:45


Am Freitag:



Ein guter Copthriller, der souverän an die beste Zeit des Genres, an die Siebziger, anknüpft mit einem überragenden Ray Liotta. Kam bei uns komischerweise nicht ins Kino, dafür aber in Panama, Indonesien, der Schweiz und in 17 weiteren Ländern. NARC von 2002, leider werbeunterbrochen auf Pro 7, um 00:10 Uhr. ShowView 6.191.500


Am Samstag:



Ulrike Ottingers Filmfeature PRATER, in dem unter anderen Elfriede Jelinek und Veruschka von Lehndorff zu Wort kommen. Wahrscheinlich kenntnisreich, klug und kurzweilig. Auf arte um 23.05 Uhr. ShowView 7.893.245


Auch am Samstag:



Spencer Tracy, für diese Rolle mit dem Oscar ausgezeichnet, gründet als Pfaffe ein Dorf zur Resozialisierung jugendlicher Straftäter; seinen Widerpart spielt Mickey Rooney als Tunichtgut. Selbstverständlich nicht frei von Sentimentalitäten, bei imdb durchschnittlich mit 7,4 benotet. TEUFELSKERLE im BR um 01:35 Uhr, ShowView 1.406.901


Am Sonntag:



Schöner später Louis-Malle-Film mit Burt Lancaster als abgehalfterter Gangster in einem ebenso abgehalfterten Atlantic City in den späten Siebzigern. ATLANTIC CITY, USA auf Tele5 um 00:00 Uhr, ShowView 4.294.499


Am Montag:



Wiederholung von ICH UND DU UND ALLE, DIE WIR KENNEN am Nachmittag auf arte um 14:45 Uhr, ShowView 7.064.857


Auch am Montag:



Ausnahmsweise sei hier auf einen reinen Fernsehfilm hingewiesen, und das auch noch zur Hauptsendezeit; eine Geschichte um eine zurückliegende Vergewaltigung und einen Mord, um den Vater des Opfers und um den etwaigen Täter. Der wird, ungewöhnlicherweise und ganz ernst, von Josef Hader gespielt, und das ist der einzige Grund für diese Empfehlung. Denn wie der Abspannsitzenbleiber mal schrieb: "Ein Film, in dem Josef Hader mitspielt, kann nicht ganz schlecht sein". EIN HALBES LEBEN im ZDF um 20:15 Uhr, ShowView 5.946.876



Am Dienstag:



Gut zu wissen, dass es Regisseure gibt, die, wie hier Denis Dercourt, souverän Chabrolfilme hinbekommen. Das wird den Verlust mindern, wenn der Altmeister dann doch mal mit dem Arbeiten aufhört. Beim MÄDCHEN, DASS DIE SEITEN UMBLÄTTERT handelt es sich um eine fiese Rachegeschichte im bürgerlichen Milieu
, bei der nicht zwanghaft alle losen Enden verknotet werden. Sehr hübsch das alles. Und sehr gut gespielt von Catherine Frot und Déborah Francois. Im BR um 21:45 Uhr, ShowView 5.963.161


Auch am Dienstag:




Humphrey Bogart ist ein kleiner Gangster, der Jagd auf deutsche Spione in Manhattan macht. Die Komödie mit B-Movie-Charme ist von 1941 und ensprechend voller Kriegspropaganda; Bogart soll großartig sein und Conradt Veidt wie Peter Lorre geben sicherlich prima Hollywood-Nazis ab. Die deutsche Synchronfassung wird wohl in Ordnung und frei von Verfälschungen sein; sie wurde erst 1989 fürs Fernsehen erstellt. Bogart hat die vertraute Stimme von Joachim Kemmer. Ungekürzt. AGENTEN DER NACHT, auf N3 um 01:05 Uhr, ShowView 2.987.136


Am Mittwoch:



Ein früherer Musikfilm vom I'M-NOT-THERE-Regisseur Todd Haynes, von 1998. Hatte ich damals wegen meiner Biopicallergie nicht mal in Betracht gezogen anzuschauen. Nach seinem Dylan-Coup sieht das natürlich ganz anders aus. VELVET GOLDMINE scheint ein clever konstruierter Epochenrückblick und ein filmischer Popmusikessay obendrein zu sein. Und Biopic darf man das Werk nun wirklich nicht schimpfen, denn Haynes knüpft nur hier und da an die Biographien von David Bowie, Lou Reed und Iggy Pop an und fabuliert ansonsten munter drauflos. Im Ersten um 00:50 Uhr, ShowView 53.886.421

"Velvet Goldmine" ist eigentlich ein Bowie-Song aus den "Hunky-Dory"-Sessions, den ich gar nicht kannte. Ihr etwa?




Außerdem gibt es wieder eine Menge weiterer wohlbekannter Filme im Programm, etwa MEAN STREETS – HEXENKESSEL, DAS BOOT, MACH'S NOCH EINMAL SAM, DIE KÖRPERFRESSER KOMMEN, ERIN BROCKOVICH, SHAFT, DAS APPARTEMENT, MARNIE, DER MANN OHNE VERGANGENHEIT, PANZERKREUZER POTEMKIN, GROSSE FREIHEIT NR. 7, FRANTIC, CACHÉ und HALBE TREPPE.
Wer suchet, der findet.


Eine Googleabfrage, die letzte Woche jemanden
aus Zell am Main auf diese Seite führte: "dorfpunks illegal schauen".